„YES, WE CAN LIVE!“ Selbsthilfegruppe für Menschen mit Depressionen
Die Gruppe hat einen Raum in der Caritas Neustadt a. d. Aisch, in dem die Mitglieder sich jede Woche Freitags von 18.00 – 20.00 Uhr treffen.
Seit 2020 ist die Selbsthilfegruppe bei KISS eingetragen.
Die Gruppe hat sich eine Teilnehmerzahl von höchstens 12 Personen gesetzt, damit der Gruppenablauf zeitlich gewährleistet werden kann. Die Überlegung, bei steigender Mitgliederzahl eine zweite Gruppe, parallel zur ersten zu eröffnen, wird ab 2023 angeboten, da Depressionsgruppen in Nürnberg, Fürth, Erlangen, Schwabach oder Bamberg zu weit entfernt sind. Es gibt keine Altersbegrenzung der Mitglieder.
Erreichbar ist die Gruppe über Frau Hobrecht, telefonisch.
Es gibt einen Flyer und ganz neu einen Internetauftritt mit allen wichtigen Informationen:www.yes-we-can-live.de
Herr Martin Alt hält auch Vorträge in Schulen, für Betroffene und Angehörige, die die Gruppe bekannt machen.
Im Januar 2018 wurde die Gruppe von Herrn Alt neu aufgebaut, da die vorherige Gruppe sozusagen „eingeschlafen“ war und keine Struktur hatte. Dank ihm und der Unterstützung von Frau Hobrecht gibt es jetzt wieder eine Selbsthilfegruppe „Depression“ mit dem Namen „Yes, we can live!“.
Alleine ist es schwer, aber dank der Gruppe, gemeinsam schaffen wir es zu leben.
In diesem Zusammenhang erwähnt Herr Alt immer den Satz:
A = Aktiv
P= Passiv
Das heißt: A wie aktiv etwas tun und nicht P wie passiv bleiben und die Krankheit das ganze Leben beherrschen lassen.
Herr Alt, als selbst Betroffener, ist nicht nur der Gründer, er ist die Seele der Gruppe.
Auch außerhalb der Gruppe kann man Hilfe erwarten, wenn man alleine nicht weiter kommt.
Inhalte/ Ziele/ Perspektiven
Soziale Kontakte sind bei einer Erkrankung wie der Depression das A und O. Die Gruppe dient dazu, die sozialen Kontakte zu erweitern. Für die meisten Betroffenen sind sie seit langer Zeit der erste soziale Kontakt außerhalb der Familie.
Im Gespräch ist durch den gemeinsamen Austausch von Erfahrungen und Gefühlen eine gemeinsame Bewältigung der Depression das Ziel.
Die Gruppe stützt und berät, sie gibt Hilfestellungen und Tipps, nennt Ansprechpartner und zeigt Perspektiven auf.
Letztlich ist das große Ziel aller Gespräche nicht nur Hoffnungsschimmer und Lichtblicke zu sehen, sondern sogar wieder ein bisschen Lebensfreude zurückzugewinnen.
Was uns stark macht
7 Punkte, die uns helfen, uns von der Depression nicht unterkriegen zu lassen
1) Optimismus
Irgendwie werde ich es schaffen. Trotzdem oder gerade deswegen.
2) Akzeptanz
Ok, es ist jetzt so, das gefällt mir nicht, aber, wenn ich es gerade nicht ändern kann, akzeptiere ich es. Es ist so.
3) Lösungsorientierung
Was genau wird mir helfen, da, aus dieser Situation, aus dieser Depressionsschleife herauszukommen?
4) Verlassen der Opferrolle
Genug gejammert. Es ist schwer, aber ich krempel die Ärmel hoch und gehe es an.
5) Verantwortung übernehmen
Ich entscheide das jetzt so und wenn es schief geht, kann ich daraus lernen und es das nächste Mal besser machen.
6) Zukunftsplanung
Die Richtung stimmt. Da geht es lang. Aktiv in Bewegung bleiben, Neues wagen! Alte Muster verlassen und neue Wege gehen! Weitergehen, die Starre und das Dunkel hinter sich lassen.
7) Netzwerk – Orientierung
Was ich nicht alleine schaffe, das schaffen wir zusammen. Ich nehme Hilfe an, ich hole mir Hilfe, wenn ich sie benötige. Ich traue mich um Hilfe zu bitten.
–> All dies dient dazu wieder Freude am Leben empfinden zu können!
Die beiden wichtigsten Gruppenregeln:
1. Absolute Vertraulichkeit: Was in der Gruppe besprochen wird, bleibt in der Gruppe!
2. Keine Gewalt: Weder körperlich noch verbal.
Jedes Gruppentreffen startet mit einer Eingangsrunde („Blitzlichtrunde“), bei der die Teilnehmer:innen kurz ihr aktuelles Befinden äußern. Und ob sie ein Thema haben, an dem sie arbeiten möchten?!
Anschließend werden die Themen nach Priorisierung: wem geht es am schlechtesten und wer hat den größten Redebedarf, im Sinne einer Lösungsorientierung behandelt. Zeitliche Begrenzungen gibt es dabei keine, so lange der Dialog konstruktiv ist.
Auch Unangenehmes soll gezielt angesprochen werden, da nur so eine Lösung gefunden werden kann!
In der Abschlussrunde soll jeder ein kurzes Feedback zum stattgefundenen Gruppentreffen geben und sagen wie er/sie sich gerade fühlt.